Bindungsorientierter Umgang

Kinder, die […] in ihrer Eigenverantwortung gefördert werden, entwickeln fast von alleine soziale Verantwortung, wie Hilfsbereitschaft, Epathie, Rücksichtnahme und Respekt.

Jesper Juul

Raumkonzept

Der Raum als ‚dritter Pädagoge‘ wirkt zwar stumm, aber nachhaltig auf Kinder.

Sarah Dahlinger

Lerndokumentation

Dass die dahinterstehenden Schulfächer nicht bei jedem Schritt genau definiert sind, macht das erlernte Wissen und Können nicht weniger real.

Mary Griffith

Druckfreies Lernen

Selbstbildung durch Spielen und Entdecken erfordert enorm viel ungeplante Zeit, in der man – ohne Druck, Bewertung oder Einmischung durch Autoritätspersonen – tun kann, was immer man gerade möchte. Man braucht diese Zeit, um Freundschaften zu schließen, mit Ideen und Gegenständen zu spielen, Langeweile zu erleben und auszuhalten, von seinen eigenen Fehlern zu lernen und Leidenschaften zu entwickeln

Peter Gray

Freies Spiel

Spiel dient dem ernsthaften Ziel der Bildung, aber die Spieler bilden sich nicht absichtsvoll. Die Spieler spielen zur Freude, Bildung ist eine Nebenwirkung. Wenn die Spieler mit einem ernsthaften Ziel vor Augen spielten, wäre es kein Spiel mehr und ein Großteil seiner bildenden Kraft ginge verloren.

Peter Gray

Lernbereiche und Lernformen

Indem sie Individuen erlauben, ihren eigenen Interessen zu folgen und auf die Weise zu lernen, auf die sie am besten lernen können, arbeiten [Kinder] von ihren Stärken ausgehend, statt sich auf ihre Schwächen zu konzentrieren.

Mary Griffith

Entschiedenheit und Mut

Anschließend seid ihr darüber entsetzt, dass euer Kind […] aus dem Gleichgewicht gerät in einer Welt, in der es nicht mehr genügt, lesen und schreiben zu können, wo es aber gilt, mit Entschiedenheit und Mut zuzupacken. Durch das Leben bereitet sich das Leben vor.

Célestin Freinet

Demokratie

Schülerinnen und Schüler sollen so früh wie möglich an die Grundprinzipien unserer demokratischen Staats- und Gesellschaftsordnung herangeführt und mit ihnen vertraut gemacht werden. Sie sollen lernen und erfahren, dass die Demokratie den Menschen die Möglichkeit eröffnet, für sich selbst und die Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen und ihre Rechte einzufordern.

Kultusministerkonferenz

In unserer Schule basiert der Umgang mit den Kindern und ihrem Lernen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen von Peter Gray, Jesper Juul und Célestin Freinet. Kinder sind von Geburt an kompetent, motiviert und neugierig und möchten die Welt um sich herum entdecken. Sie lernen spielend und keinerlei Zwang ist nötig, um sie zur Entwicklung ihrer Fähigkeiten zu bringen.

Kinder sind keine unvollständigen Erwachsenen, die Stück für Stück in einer bestimmten Reihenfolge zusammengebaut werden müssen. Kinder sind eigenständige, vollständige Menschen, die ständig danach verlangen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, und die trotz allem, was wir ihnen zumuten, darauf bestehen, das zu lernen, was sie lernen wollen, und diejenigen Fähigkeiten zu üben, die sie üben wollen.“

Was Kinder vor allen Dingen benötigen, um erfolgreich lernen und wachsen zu können, ist das Vertrauen nahestehender Erwachsener. Sie müssen sich sicher sein können, dass ihre Erziehungsberechtigten und Lernbegleitenden in die Kompetenz der Kinder vertrauen, selbstbestimmt ihren Lern- und Bildungsweg zu gehen. Sie brauchen Erwachsene, die sie begleiten, die für Fragen zur Verfügung stehen, die sie bei Bedarf unterstützen, z.B. auch bei der Bewältigung von Konflikten. Die Kinder benötigen Erwachsene in ihrer Umgebung, die sich ihrer vielschichtigen Macht bewusst sind und diese nur in Ausnahmesituationen einsetzen, da sie sich mit der Diskriminierungsform Adultismus auseinandergesetzt haben und adultistische Verhaltensweisen ablehnen. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen in Gleichwürdigkeit begegnen und die eine für ihren Lernprozess essentielle Beziehung zu ihnen aufbauen.

In unserer Schule kennen und achten die Erwachsenen die Rechte der Kinder. Das Recht der Kinder auf gleichwürdiges und gewaltfreies Aufwachsen wird als selbstverständlich angesehen. Sie achten das Recht der Kinder auf ein selbstbestimmtes Leben und Lernen. Dem Recht der Kinder auf eine persönlichkeitsstärkende Begleitung wird ein hoher Stellenwert eingeräumt. Die Kinder haben damit einen Zugang zu fürsorglichen und kenntnisreichen Erwachsen.

Die Lernbegleiter:innen geben den Kindern die Zeit und den Raum, die sie zum Spielen und Entdecken brauchen. Mit der freien Altersmischung durch jahrgangsübergreifendes Lernen, durch den Verzicht auf Zensuren und Leistungsüberprüfungen und durch das daraus resultierende druckfreie Lernen wird den Kindern ermöglicht, ihr eigenes Potential zu entdecken und zu entfalten, ihre Persönlichkeit auszubilden und ihre Identität zu wahren und zu prägen.

In unserer Schule erleben die Kinder Selbstbestimmung in Bereichen, die nur das individuelle Kind betreffen. Sie erleben Mitbestimmung bei Entscheidungen, von denen die Schulgemeinschaft betroffen ist und die den Schulalltag prägen. Die Kinder werden so in eine demokratische Gemeinschaft eingebunden und an die Grundprinzipien unserer demokratischen Staats- und Gesellschaftsordnung herangeführt.

Grundwerte von Gray, Juul und Freinet

Peter Gray zum selbstbestimmten Lernen:

  • demokratische Strukturen
  • Lernen im freien Spiel
  • befreit lernen

Jesper Juul zum bindungsorientierten Umgang mit Kindern:

  • Gleichwürdigkeit
  • Integrität
  • Authentizität
  • Verantwortung

Célestin Freinet zur Gestaltung der Rahmenbedingungen:

  • Schule als Lern- und Lebensraum
  • Aufteilung der Räumlichkeiten in Lern-Ateliers
  • vorbereitete Lernumgebung

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Das gesamte pädagogische Konzept kann hier heruntergeladen werden. Es ist eine PDF Datei (0,5 MB, 39 Seiten).