In unserer Schule basiert der Umgang mit den Kindern und ihrem Lernen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen von Peter Gray, Jesper Juul und Célestin Freinet. Kinder sind von Geburt an kompetent, motiviert und neugierig und möchten die Welt um sich herum entdecken. Sie lernen spielend und keinerlei Zwang ist nötig, um sie zur Entwicklung ihrer Fähigkeiten zu bringen.
„Kinder sind keine unvollständigen Erwachsenen, die Stück für Stück in einer bestimmten Reihenfolge zusammengebaut werden müssen. Kinder sind eigenständige, vollständige Menschen, die ständig danach verlangen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, und die trotz allem, was wir ihnen zumuten, darauf bestehen, das zu lernen, was sie lernen wollen, und diejenigen Fähigkeiten zu üben, die sie üben wollen.“
Was Kinder vor allen Dingen benötigen, um erfolgreich lernen und wachsen zu können, ist das Vertrauen nahestehender Erwachsener. Sie müssen sich sicher sein können, dass ihre Erziehungsberechtigten und Lernbegleitenden in die Kompetenz der Kinder vertrauen, selbstbestimmt ihren Lern- und Bildungsweg zu gehen. Sie brauchen Erwachsene, die sie begleiten, die für Fragen zur Verfügung stehen, die sie bei Bedarf unterstützen, z.B. auch bei der Bewältigung von Konflikten. Die Kinder benötigen Erwachsene in ihrer Umgebung, die sich ihrer vielschichtigen Macht bewusst sind und diese nur in Ausnahmesituationen einsetzen, da sie sich mit der Diskriminierungsform Adultismus auseinandergesetzt haben und adultistische Verhaltensweisen ablehnen. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen in Gleichwürdigkeit begegnen und die eine für ihren Lernprozess essentielle Beziehung zu ihnen aufbauen.
In unserer Schule kennen und achten die Erwachsenen die Rechte der Kinder. Das Recht der Kinder auf gleichwürdiges und gewaltfreies Aufwachsen wird als selbstverständlich angesehen. Sie achten das Recht der Kinder auf ein selbstbestimmtes Leben und Lernen. Dem Recht der Kinder auf eine persönlichkeitsstärkende Begleitung wird ein hoher Stellenwert eingeräumt. Die Kinder haben damit einen Zugang zu fürsorglichen und kenntnisreichen Erwachsen.
Die Lernbegleiter:innen geben den Kindern die Zeit und den Raum, die sie zum Spielen und Entdecken brauchen. Mit der freien Altersmischung durch jahrgangsübergreifendes Lernen, durch den Verzicht auf Zensuren und Leistungsüberprüfungen und durch das daraus resultierende druckfreie Lernen wird den Kindern ermöglicht, ihr eigenes Potential zu entdecken und zu entfalten, ihre Persönlichkeit auszubilden und ihre Identität zu wahren und zu prägen.
In unserer Schule erleben die Kinder Selbstbestimmung in Bereichen, die nur das individuelle Kind betreffen. Sie erleben Mitbestimmung bei Entscheidungen, von denen die Schulgemeinschaft betroffen ist und die den Schulalltag prägen. Die Kinder werden so in eine demokratische Gemeinschaft eingebunden und an die Grundprinzipien unserer demokratischen Staats- und Gesellschaftsordnung herangeführt.
Grundwerte von Gray, Juul und Freinet
Peter Gray zum selbstbestimmten Lernen:
- demokratische Strukturen
- Lernen im freien Spiel
- befreit lernen
Jesper Juul zum bindungsorientierten Umgang mit Kindern:
- Gleichwürdigkeit
- Integrität
- Authentizität
- Verantwortung
Célestin Freinet zur Gestaltung der Rahmenbedingungen:
- Schule als Lern- und Lebensraum
- Aufteilung der Räumlichkeiten in Lern-Ateliers
- vorbereitete Lernumgebung
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Das gesamte pädagogische Konzept kann hier heruntergeladen werden. Es ist eine PDF Datei (0,5 MB, 39 Seiten).